Jahreshauptversammlung 2015 mit Klaus Schrage

Digitalisierung im Print- und Pressebereich mit massiven Auswirkungen auch bei der Nürnberger Presse

  • von  Elke Härtel
    28.01.2016
  • Beiträge

Innerhalb von zehn Jahren sind in Deutschland 2200 Druckbetriebe verschwunden, die Zahl der verkauften Exemplare der Bildzeitung seien in nur zwei Jahren regional von 55.000 auf 45.000 zurückgegangen und der Nürnberger Nachrichten um 1,5 bis 3 % jährlich auf nun 262.000 (davon 5.700 e-paper). Die Beschäftigtenzahl im Nürnberger Presseverlag ist seit 2005 um fast 30 % auf nun 1138 Mitarbeiter/innen (ohne freie Journalisten) zurückgegangen. Dieses Schrumpfen sei - anders als in den meisten anderen Verlagen - ohne betriebsbedingte Kündigungen geschehen. Probleme gebe es fast überall mit Zeitungszustellern, was auch daran liege, dass die Verlage den allgemeinen Mindestlohn für die Zustellung reiner Presseprodukte nicht zahlen wollen. Das Recht auf 8,50 € gebe es etwa dann, wenn Zusteller auch eingelegte Werbeartikel verteilen. Die Medien sähen sich Angriffen auf die Pressefreiheit gegenüber („Lügenpresse“ und Aufregung über in Sozialen Netzwerken kursierende erfundene Geschichten, oder im Extremfall Gewalt wie bei Charly Hebdo). Verlage suchten nach Sparmöglichkeiten. Dem Tendenz-betrieb Nürnberger Presse sind soziale Verpflichtungen und Standards wichtig. Die digitalen Herausforderungen werden durch neue Produkte etwa einer Kinderzeitung, eigene online-Dienste und neue Beilagen angenommen. Die Zusammenarbeit des Betriebsrates mit ver.di, AfA u.a. ist sehr gut.