Beeindruckt vom Tiefdruck am Nürnberger Hafen

MdL Stefan Schuster besichtigt mit Arif Tasdelen, Helga Schmitt-Bussinger, und der AfA BurdaDruck

  • von  Team Schuster
    15.06.2016
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Der Nürnberger Landtagsabgeordnete Stefan Schuster staunte nicht schlecht über die breite Palette an Produkten, die hier gedruckt werden: Die Zeitschriften der Hubert Burda Media Holding KG (unter anderem Focus, TV Spielfilm und Bunte), aber auch viele externe Druckaufträge rauschen täglich aus den Maschinen am Nürnberger Hafen.  Gemeinsam mit seinen Nürnberger Abgeordnetenkollegen Helga Schmitt-Bussinger und Arif Tasdelen besuchte Schuster auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der Nürnberger SPD die Druckerei im Nürnberger Süden. Stadträtin und AfA-Vorsitzende Elke Härtel begleitete gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der AfA Nürnberg Kurt Reinelt den Betriebsbesuch.

Eigentlich befindet sich das Druckgewerbe in schwierigen Zeiten. Die Nachfrage nach Versandhaus-Katalogen und Zeitschriften sinkt und immer mehr günstige Wettbewerber drängen sich auf dem schrumpfenden Markt. Dazu kommen Entwicklungen die sich negativ auf die Auftragslage von BurdaDruck auswirken: Sanktionen gegen/von Russland erschweren das Geschäft in Osteuropa und einige Konkurrenten aus strukturschwachen Regionen werden im Gegensatz zu BurdaDruck staatlich subventioniert. Aber dennoch geht es dem Geschäftsfeld des Burda-Konzerns gut. Der Hauptgrund dafür ist, dass es sich um ein Familienunternehmen handelt, dass langfristig und nachhaltig agieren kann, ohne sich jedes Quartal vor Aktionären verantworten zu müssen. In schwierigen Zeiten wurde in moderne Tiefdruckmaschinen investiert und der Gesamtkonzern von einem Druckhaus zu einem Multimediales Unternehmen umstrukturiert. Heute geht es BurdaDruck gut, die Auftragslage ist abgesehen von saisonalen Schwankungen stabil. Die drei Abgeordneten waren besonders erfreut, dass durch Modernisierungsinvestitionen Druckwalzen aus Stahl und Kupfer verwendet werden, die bis zu 20 Millionen Drucke ermöglichen und bei Wiederverwendung kaum Abfall und keinerlei Giftstoffe produzieren.

Bei einer Führung durch die Druckerein konnten sich die Abgeordneten ein Bild von der Produktion machen.

Das Geschäftsfeld BurdaDruck hat insgesamt rund 1.000 Mitarbeiter, 220 davon sind am Nürnberger Hafen tätig. Durch die 9 Tonnen schweren Tiefdruckmaschinen laufen 15 Meter Papier in der Sekunde. Seit BurdaDruck 2011 das Nürnberger Werk übernahm wurden noch weitere Tätigkeitsfelder aufgebaut. Heute werden nicht nur Papierbögen gedruckt, sondern auch direkt gebunden und zu kompletten Zeitschriften weiterverarbeitet. Gerne würde das Unternehmen noch eine weitere Produktions- und Lagerhalle am Standort bauen, die Pläne hängen aber noch im bürokratischen Planungs- und Genehmigungsprozess. Die mit den Abgeordneten anwesende SPD-Stadträtin Elke Härtel versprach, sich in der Verwaltung um eine schnellere Abwicklung zu bemühen.

Stefan Schuster, Arif Tasdelen und Helga Schmitt-Bussinger sprachen im Dialog mit Geschäftsführer Egon Weimar noch weitere Herausforderungen des Unternehmens an. Ein geplanter Schienenzugang zum effizienteren Warentransport konnte nicht realisiert werden und wird auch derzeit nicht angestrebt. Probleme mit dem Betreiber des Schienennetzes und ein enttäuschend verlaufender Probeversand veranlassen das Unternehmen, auch weiterhin die bis zu 3,6 Tonnen schweren Papierrollen per LKW anliefern zu lassen. Ebenfalls thematisiert wurde die Situation der Mitarbeiter und Auszubildenden im Geschäftsfeld BurdaDruck. Die Arbeitnehmer sind in Nürnberg mit flexiblen Arbeitszeitkonten ausgestattet, die eine stetige Vergütung deutlich über dem Mindestlohn. Der Betriebsratsvorsitzende Peter Möbius und Betriebsrat Ralf Krüger bestätigten Schuster, Tasdelen und Schmitt-Bussinger, dass auch die Mitarbeiter das positive Umfeld eines Familienumfelds deutlich spüren. Egon Weimar berichtete den Landtagsabgeordneten davon, dass es auch im Druckereigewerbe einen Mangel an motivierten Auszubildenden gibt. Das Unternehmen tut sich schwer, geeignete Bewerber zu finden. Wenn Arbeitserlaubnis und Aufenthaltsstatus geklärt sind, sieht er auch Flüchtlinge als mögliche Lösung des Auszubildendenengpasses.  

Stefan Schuster bedankt sich bei allen Beteiligten für die interessanten Einblicke, den freundlichen Empfang und den positiven Austausch.

v.l.n.r.: Arif Tasdelen MdL, Helga Schmitt-Bussinger MdL, Egon Weimar Geschäftsführer, Stefan Schuster MdL, Elke Härtel Stadträtin, Peter Möbius Betriebsratsvorsitzender, Wolfgang Beigel Bezirksrat. Hinten: Ralf Krüger Sicherheitsbeauftragter, Kurt Reinelt Betriebsseelsorger